Menschen

Die letzten Monate hast Du aufgeatmet. Du hast im Café unzählige Milchkaffees getrunken, hast Dich im Biergarten wieder an Menschenmengen herangetastet, warst in Österreich im Urlaub. Kurzum, Dein Terminkalender war voll, Du hast gelebt. Wie unfassbar gut sich das angefühlt hat!

Jetzt ist der Sommer vorbei. Es ist herbstlich, windig, regnerisch und – draußen ist es dunkel. Genau da fängt die Herausforderung an: morgens das kuschelige, warme Bett verlassen, ohne von der Sonne begrüßt zu werden. Stattdessen warten kalte Badezimmerfliesen auf Dich. Und abends? Dich in der Dunkelheit auf den Weg zum Weinabend machen, obwohl das Sofa gerade magnetisch wirkt. Puhh, anstrengend. Wenn es dann draußen nicht nur dunkel, sondern nass und grau ist, ist Deine Stimmung vollends auf dem Tiefpunkt? Herzlich willkommen im Spätherbst.

Herbstlaub

Aber so muss es nicht sein. Lust auf einen Selbstversuch?

Umarme deinen Troll

Die gute Nachricht zuerst. Du bist nicht allein. Vielen von uns begegnen im Herbst Trübsinn und ein Stimmungstief. Das ist okay. Annehmen, was ist, ist hier die Devise. Wie das geht? Mit Mut zu Deinen Gefühlen, offen und in kleinen Portionen. Stell Dir vor, Dein Herbstblues ist ein (eigentlich) liebenswerter Troll. Er hat sich in Deine Wohnung eingeschlichen und randaliert. Mit aller Macht versuchst Du ihn vor die Tür zu setzen. Vergebens. Und jetzt? Wie heißt Dein Troll? Welche Farbe hat er (oder sie)? Lerne ihn kennen. Was braucht er, um sich besser zu fühlen? Dein Troll wird umgänglicher, wenn Du offen auf ihn zu gehst. Wie hast Du es Dir früher mit ihm gemütlich gemacht?

Dankbar sein

Diese Jahreszeit war nie Deine Zeit? Warum sollte es jetzt anders werden? Da ist sie, Deine selbsterfüllende Prophezeiung. Machst Du weiter wie bisher, wird es auch so weiter gehen wie bisher. Es liegt an Dir. Verschiebe Deinen Fokus. Schaue auf das, was Dir Kraft gibt. Für welche fünf Momente bist Du heute dankbar? Für den netten Plausch mit Deiner Nachbarin, für das rot-gold leuchtende Herbstlaub, für den Chai Latte, für…? (Und was würde Dein Troll antworten?) Welche Veränderung fühlst Du nach ein paar Tagen Dankbarkeit?

Bewusst auszeiten und highlights planen

Dein Sommer war bunt. Du hast Deine Kontakte gepflegt, warst aktiv. Hast Du Dich wohl gefühlt? Dann weiter so – mit einer achtsamen und ehrlichen Pause: Wie viel Energie hast Du aktuell? Wie viel Rückzug und Langsamkeit brauchst Du? Worüber würde sich Dein Troll freuen? Schaue Dir bewusst Deine nächsten vier Wochen an. Welche Zeit nimmst Du Dir für Dich? Wo nimmst Du Dir gezielt etwas Besonderes vor? Eine Massage, ein Ausstellungsbesuch, ein Frühstück mit einer Freund:in…?

Und jetzt?

Wenn Dein (grauer) November ein weißes Blatt Papier wäre, wie würde dieses Blatt am Ende des Monats aussehen? Welche Farben, Formen und Strukturen hättest Du kombiniert? Welches Symbol hättest Du für Deinen Troll gewählt? Für Deine Dankbarkeit? Für Deine Highlights? Wie hättest Du neben einem verregneten Grauton eine Farbenpracht auf Dein Blatt gezaubert? Stell Dir vor, wie Du auf Dein Kunstwerk blickst. Fühlst Du wohltuende Zufriedenheit?

Was wird heute Dein erster Schritt sein?

Farbkasten