Über den Zusammenhang zwischen Alleinreisen und Selbstfürsorge.
Mein großer Rucksack und ich setzen sich langsam in Bewegung. Es ist früher Morgen und ich laufe zum Bahnhof in Münster. Tausende Kilometer liegen vor mir. Ich bin voller Vorfreude, Aufregung und – zwei Schritte später – voller Zweifel. Mein Ziel: Wladivostok in Russland. Wirklich? Gerade würde ich am liebsten zurück in die Wohnung und unter meine Bettdecke, so tun, als wäre nichts gewesen. Es ist nicht mein erster Solotrip, aber der bisher Weiteste. Fast vier Wochen Russland liegen vor mir. Und ein Traum: allein mit der transsibirischen Eisenbahn von Wladivostok nach Moskau reisen.
Ungefähr drei Jahre ist es her, dass ich meine Flugtickets gebucht habe. Es kribbelt mich noch heute, wenn ich an diesen Moment denke. Und wie abenteuerlich es bereits war, auf der Internetseite der russischen Bahn meine Zugtickets zu buchen. Ob ich Russisch kann? Bis auf das kyrillische Alphabet und ein paar Wörter, nein, nicht wirklich. Wahrscheinlich war es genau das, was mich so sehr gereizt hat. Eine andere Kultur, eine andere Sprache, mir selbst beweisen, dass ich das schaffe und schauen, was passiert, wenn ich vier Wochen mit mir allein bin. Ich könnte Stunden davon erzählen.
Warum diese Geschichte über meinen Solotrip?
Es hat mich Mut gekostet. Jede Menge. Und anfangs hatte ich Angst vor meiner eigenen Courage. Und dennoch war diese Alleinreise ein absoluter Gewinn. Mich in einem ungewohnten Umfeld zu orientieren und wirklich für mich allein zu sein, hat mich gestärkt auf meine innere Stimme zu hören: Bin ich müde und möchte schlafen? Möchte ich in ein Café oder mich durch die Stadt treiben lassen? Habe ich Lust Menschen kennenzulernen? Wann reise ich weiter? Viele viele Entscheidungen und keiner hat sie mir abgenommen. Was gezählt hat, war der Kontakt zu mir selbst und meinen Bedürfnissen.
Zugegeben, die vielen Eindrücke im Zug und in den Städten, die vielen tollen Begegnungen und die fremde Sprache, das alles hat mich stark gefordert. Oft war ich die Erste im Hostel, die geschlafen hat und die Letzte, die in den Tag gestartet ist. Langsamkeit ohne Druck den Lonely Planet komplett gesehen haben zu müssen, das war mein Rezept.
Die 9.000 Kilometer zwischen Wladivostok und Moskau waren ein Geschenk. Ich habe es genossen, mich treiben zu lassen. Selbst zu entscheiden und das ohne Kompromisse – weil ich schließlich allein unterwegs war. Sich mit Händen und Füßen zu verständigen oder im Zug für 32 Stunden „adoptiert“ zu werden, war äußerst spannend. Ich habe magische Orte gesehen, bin in Straßenmusik versunken, durfte im Baikalsee schwimmen und habe über Couchsurfing unvergessliche Begegnungen erlebt. Ich bin absolut dankbar. Gleichzeitig habe ich einige Gedankenschleifen und Anläufe gebraucht, wirklich diesen Schritt zu wagen. Auch jetzt, mit oder gerade trotz Pandemie, ich träume und werde fast ungeduldig, wenn ich an meine (Allein-)Reisefantasien denke. Und davon gibt’s eine Menge.
Dir geht es ähnlich? Du kannst es auch!
Du möchtest mehr aus Deinen Träumen machen und in einen intensiven Kontakt Dir selbst kommen? Ich lade Dich herzlich zu meinem Workshop ein: Allein reisen? Aber hallo! Dein erster Solotrip. Wenn Du Lust hast, Dich zu reflektieren und zu schauen, wo Du stehst und was Du für Deine Soloreise brauchst und Du offen bist, Dich mit Deinen Mitstreiter:innen auszutauschen und gegenseitig zu stärken, dann ist der Impulsworkshop genau richtig für Dich. Egal wie nah oder fern – damit Dein Sommer zum Erlebnis wird.
Wo geht Deine nächste Reise hin?
Schreib’s gerne in die Kommentare.